1405_rennen_fischeln_u19_jan_gewinntDas vergangene Rennwochenende verlief für die Akteure des RSC Werne überaus erfolgreich. In Krefeld-Fischeln konnte Jan Tschernoster in der U19 gleich als erster Starter des Tages für den RSC einen weiteren Sieg einfahren.

Auf einer 1,35 Kilometer langen, flachen, aber winkligen Runde musste die U19 54 Kilometer absolvieren, ehe der Sieger feststand. Von beginn an war das Rennen schnell und es dauerte lange, bis sich eine stabile Rennsituation einstellte. Den ersten länger dauernden Ausreißversuch unternahmen der Dürener Joshua Schotten und sein Bocholter Fluchtkollege Janek Heming. Ihre Flucht wurde dadurch begünstigt, dass alle anderen Fahrer zunächst auf Tschernoster schauten, da die beiden Ausreißer durchaus ernst zu nehmen waren und man die Arbeit dem RSCler überlassen wollte. Der machte jedoch deutlich, dass er die Nachführarbeit nicht alleine übernehmen wollte und so gewann die Fluchtgruppe einige Sekunden an Vorsprung.

Durch einen taktisch klugen Schachzug konnte Tschernoster die Rennsituation dennoch entscheidend verändern. Nachdem weitere Fahrer den ernst der Lage erkannten und versuchten, dem Feld zu entkommen, setzte der RSCler nach. Die kurze Unübersichtlichkeit wusste er geschickt zu nutzen, nahm beim Einholen der Verfolgergruppe nicht etwa die Beine hoch, sondern zog vorbei, um die Lücke nach vorne im Solo zu schließen. Der Überraschungseffekt brachte ihm ein paar Meter an Vorsprung vor dem Feld, ehe dieses reagierte. Der Werner setzte jedoch alles auf eine Karte, fuhr die Lücke nach vorne zu und zu dritt versuchte man nun, den Vorsprung zu vergrößern. Das Feld steckte jedoch nicht auf, sodass der Vorsprung des Trios ständig zwischen zehn und 15 Sekunden schwankte. Während die Spitzengruppe weiterhin perfekt harmonierte, kam es im Feld zu ersten Unstimmigkeiten. Keiner wollte zu lange im Wind fahren und so wurde immer wieder das Tempo herausgenommen und der Rückstand wuchs mit jeder Runde um ein paar Sekunden.

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Gut 10 Runden vor dem Ende erreichte der Vorsprung über eine halbe Minute und das Feld gab endgültig auf.Vorne wurde es zwei Runden vor dem Ende spannend, als Tschernoster auf der Zielgerade einen weiteren Angriff startete, um seine Verfolger abzuschütteln. Nur Schotten konnte ihm zunächst folgen, musste dann aber ebenfalls abreißen lassen, sodass der RSCler mit ein paar Metern Vorsprung in die letzte Runde ging, und diesen bis zum Schluss auch nicht mehr hergab. Insgesamt feierte Tschernoster damit seinen dritten Sieg in der laufenden Saison.

„Das war heute ein wirklich schnelles und hartes Rennen“, berichtete er nachher: „Aber die Gruppe war gut besetzt. Am Anfang wusste niemand so recht, ob wir das Feld nun auf Distanz halten können oder nicht, aber wir haben einfach alles gegeben und gehofft, dass das Feld zuerst aufgibt.“

Einen weiteren Erfolg konnte Lars Volmerg in der C-Klasse einfahren, auch wenn er das Podium denkbar knapp verpasste. Mit über 200 Startern war das Rennen über 66,2 Kilometer stark besetzt und Volmerg musste sich erst nach vorne arbeiten, ehe für ihn das Rennen richtig beginnen konnte. Doch die Taktik, möglichst weit vorne zu fahren, erwies sich als goldrichtig. Denn bei dem hohen Tempo kam es im Feld immer wieder zu Löcher, was letztendlich dazu führte, dass sich 13 Fahrer vor dem Feld befanden. Mit dabei auch der für das Matrix-Racing Team startende Werne. Die Größe der Gruppe führte dazu, dass ihr Vorsprung stetig stieg und sie sogar das Feld überrunden konnten. In die letzte Runde ging Volmerg am richtigen Hinterrad und seine Position solte sich einmal mehr als richtig erweisen, als es direkt hinter ihm in der Zielkurve zu einem schweren Sturz kam, der die Hälfte der Gruppe um alle Chancen auf den Sieg brachte. Trotz der eher bescheidenen Sprinterqualitäten reichte es am Ende für die vierten Platz. Insofern ein Erfolg, als dass Volmerg nun nur noch vier weitere Top10 Platzierungen benötigt, um in die B-Klasse aufzusteigen.

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Weiter ging es mit dem Seniorenrennen, in dem Frank Volmerg sicher gerne an die vorangegangene Erfolge hätte anknüpfen wollen. Allerdings war bei ihm zur Hälfte des ebenfalls schnellen Rennens der Akku leer und er gab auf. „Ich fühle mich aber auf einem guten Weg“, schloss Volmerg sein Fazit, und machte Hoffnung, in den nächsten Rennen weiter vorne platziert zu sein.

 

Außerhalb von NRW sammelte Philine Wernke weitere Punkte in der Bundessichtung. Das vermeintlich schwerste Radrennen der diesjährigen Saison meisterte die Sportlerin des RSC Werne mit Bravour. Über 55 schwere Kilometer musste sie in der Altersklasse U17 durch den Landkreis Sonneberg/Thüringen beweisen, wer in Deutschland momentan an der Spitze steht.

Fünf mal durchfuhren die jungen Sportlerinnen einen bergigen und sehr selektiven Rundkurs, der es in sich hatte. Bereits nach der ersten Runde waren einige der knapp 50 Starterinnen abgeschlagen, das Feld reduzierte sich dann immer weiter. In der vierten Runde bliesen die Nationalfahrerinnen zum Angriff und verschärften das Tempo. Philine Wernke schaffte es, vier Ausreißerinnen am Berg zu stellen, was viel Kraft kostete, die ihr später fehlen sollte. Den fünf Fahrerinnen gelang es in der letzten Runde durch gute Zusammenarbeit, einen Vorsprung von drei Minuten auf das Verfolgerfeld herauszufahren. Im Endspurt fehlte der 16-jährigen Walstedderin dann aber doch die Kraft, sich gegen vier starke Sprinterinnen durchzusetzen. “Philine hat heute bewiesen, dass sie das Zeug hat, in der deutschen Spitze mitzufahren. Sie hat die Anweisung umgesetzt, die Angriffe mitzugehen und ist dafür heute belohnt worden.”

1405_philine_wernke_nrw_trikotAm Tag zuvor gelang ihr beim Einzelzeitfahren, das ebenfalls als Bundessichtung ausgetragen wurde, bereits eine Topplatzierung. Mit einer ordentlichen Zeit belegte sie Platz sechs. “Ich freue mich, dass ich mittlerweile auch im Zeitfahren vorne mitfahren kann. Eigentlich fühlte ich mich heute gar nicht so gut und die Strecke war ziemlich schwierig. Außerdem saß mir die Rundfahrt vom letzten Wochenende noch in den Beinen. Aber es hat trotzdem geklappt, unter die ersten zehn zu kommen”, freute sich Wernke über die eigene Leistung. Durch diese Platzierungen gelang der Walstedderin auch in der deutschen Rangliste der Sprung unter die besten 10 Fahrerinnen und belegt dort momentan Platz sieben.

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